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Autorenbildbunland8

Wissen Sie schon, was sie alles wissen?

Blöde Frage, oder? - Leider nicht! Und ich erkläre auch, warum ich das so sehe. Ich nehme als Beraterin in Unternehmen Prozesse auf und stelle in 9 von 10 Fällen fest, "hier gibt es ein echtes Kommunikationsproblem". Abteilungen tauschen sich über die Abteilungsgrenzen hinweg nicht über ihre Prozesse aus. Das führt zu Missverständnissen, Spannungen, Konflikten bis hin zu unangemessenen Bewertungen. Es führt auch ganz rational dazu, dass Systeme nicht vollumfänglich genutzt werden und es führt dazu, dass Prozesse sich in die Länge ziehen. Anders gesagt: Es entsteht ein wirtschaftlicher Schaden, der vermeidbar wäre.


Arbeiten Sie vielleicht im Einkauf und es ist Ihnen gar nicht bewusst, was es für den Kollegen aus der Buchhaltung bedeutet, wenn Sie schnell und unkompliziert im Web-Shop des Herstellers bestellen, statt aus dem eigenen System heraus. Würden die KollegInnen aus Einkauf und Buchhaltung sich über die Abteilung hinaus über ihre Arbeit unterhalten, wäre dem Einkauf bewusst, dass das, was er für sich spart, von der Buchhaltung mit erhöhten Aufwand in das System eingepflegt werden muss, um die Material-Rechnung buchen und bezahlen zu können.


Arbeiten Sie vielleicht in der Buchhaltung oder im Controlling und Ihnen ist nicht bewusst, was es für den Materialbeschaffer im Kundendienst bedeutet, wenn Sie mal 1/2 Tag das kleine Lager für den Service sperren, weil Sie eine Auswertung machen müssen, die für den Quartalsreport gebraucht wird. Der Monteur wartet auf das Material für die Kundenreparatur, doch der Materialbeschaffer kann es ihm gerade nicht zukommen lassen, weil die Bestellung oder die Umlagerung im System mit der korrekten Lagerkennung nicht möglich ist. Der Beschaffer meldet der IT ein Problem im System und kann womöglich an dem System-Error nicht erkennen worum es gerade genau geht. Würden beide Abteilungen miteinander sprechen, um einen zeitlichen Ablauf zu vereinbaren, dann gäbe es keine Probleme.


Ich unterstelle in 9 von 10 Fällen, dass die Mitarbeiter unbewusst agieren. Sie würden es besser machen, wenn sie es denn dann besser wüssten.


Damit komme ich ins Spiel: Ich nehme Prozesse auf und kläre gleichzeitig die MitarbeiterInnen auf, was sie mit ihren kleinen "System-Umgehungen" in den anderen Abteilungen ausrichten. Klar geht es um Prozessdokumentation mit dem Ziel, Wissen in einem Unternehmen zu sichern. Es geht auch darum, Informationen zugänglich zu machen. Doch mir geht es bei der Prozessaufnahme auch gleichzeitig um die Sensibilisierung der MitarbeiterInnen für End2End-Prozesse. Ich moderiere diesen Vorgang und sorge für die Erkenntnisse im Team.


Ich bin für intelligente Teamarbeit und die Basis dafür müssen die Unternehmen schaffen, indem Sie es ihren MitarbeiterInnen ermöglichen, die Prozesskette des gesamten Unternehmens in solchen Gesprächen begreifen zu können.

Daher nochmals die Frage an alle Führungskräfte: Wissen Sie in Ihrem Unternehmen schon, was sie alles so wissen - oder denken Sie bei Ihnen sollte auch End2End gedacht werden?



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