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Autorenbildbunland8

Kommentar in der Kaffeepause

Ich habe heute einen Film angesehen: "Where is now?"von dem Filmemacher Christoph L. Wagener. Der Film wurde unterstützt von der Förderung "Kunst gegen Shutdown"​ und beteiligt sind viele Speaker von Gedanktentanken, Gesellschaftskritiker und Vertreter aus Sport und Unterhaltung. Wirklichen sehenswerte 30 Minuten!


Kernbotschaft des Films: Es gibt 2 Tage in Deinem Leben, in denen Du nichts tun kannst: Das sind Gestern und Morgen. Fazit: Es gibt nur einen einzigen Tag im Leben, an dem Du definitiv etwas tun kannst, und das ist HEUTE!


Im übertragenen Sinne hatte der Film die Botschaft: Lebe Dein Leben, treffe Deine Entscheidungen, schau nicht was die anderen machen, sondern mache das, was sich für Dich richtig anfühlt. Wir sollen immer mehr unserem Herzen und unserer Intuition vertrauen, denn beide sagen uns lange vor unserem Verstand, was gut für uns ist.


Nun, ich beschäftige mich ja sehr mit dem Leben, mit Unternehmen, Optimierungen, Krisen und Stabilisierungen und auch mit der Situation im Handel. Bezogen auf den Handel bedeutet der Film für mich: Was nutzt es, den Zeiten von früher nachzutrauern: Jetzt ist wichtig! Jetzt spielt die Musik, jetzt können wir Zukunft gestalten.


Der Blick nach hinten ist Historie. Vor der Pandemie ist vorbei – Punkt! Kaufende Menschen des Kaufens Willen ist gestern. Unbedachter Konsum ist gestern. Heute entscheiden Menschen sich bewusster. Die Gesellschaft hat mehr Zeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen und entscheidet weil sie so entscheiden will. Wir brauchen keine Kaufanreize, wir brauchen Entscheidungsanreize.


Kommunen, die heute noch so handeln wie gestern vergessen leider, dass die Zeit längst ohne sie stattfindet. Die Stadtkultur ändert sich, weil die Gesellschaft sich ändert. Aus Fast Fashion wird Slow Fashion. Aus Billig aus Bangladesch wird nachhaltig & shop your own closset. Man kauft zuweilen wieder etwas teurer wenn qualitativ hochwertiger. Aus langen Logistikwegen werden kurze werden. Aus Pappkartons werden Pfandboxen werden. Aus global und mit langer, ressourcen-unfreundlicher Logistik wird regional und vielfältig werden. Smart & local werden die Leute shoppen. Nur unsere Städte werden mit ihren Verwaltungsmühlen zu langsam sein, mit diesem Wandel der Gesellschaft noch mitzukommen.


Die Niederlande macht es uns vor. Sie haben Innenstädte mit Vielfalt: Weg von den großen Stores hin zu kleinen Läden; weg von Massenware hin zu dem Besonderen. Weg von Mono-Genuss-Kultur "hier ist das Gastroviertel, hier ist die Shopping-Area"​ hin zu Abwechslung in den Straßen. Shops und Cafès direkt nebeneinander, Stühle auf den Straßen auch wenn das bedeutet mal an der Hausfassade einen Bogen laufen zu müssen, Autos raus aus den Städten Fahrräder rein in die Städte. 1€-Shops raus aus der Qualitätszone, Qualitätsware rein in die erlebnisversprechende Laufzonen. High Quality Downtownfeeling entsteht dort wo sich die Menschen aufhalten werden, wo sie verweilen, wo sie die Begegnung wieder genießen werden – auch mit Pandemie.


Stadtgestalter von morgen werden anhand ihrer Qualitätszonen in der Stadt bewertet werden. Doch wie sieht so eine deutsche Qualitätszone aus? Kommunen, die das wirklich herausfinden wollen, müssen etwas anders machen als sie es bisher gemacht haben.

Liebe Kommunen, liebe Gestalter der Innenstädte: Denkt neu, diskutiert neu, holt Euch Impulse von außen, von Menschen die außerhalb Eurer Kaste unterwegs sind. Den Bürger einzubeziehen ist schon ein guter Weg. Holt Euch Impulse von Menschen, die es gewohnt sind Impulse zu geben, wie zum Beispiel Beratern die frei denken, die den Menschen im Fokus haben und nicht die letzte Umfrage von 2018. Liebe Kommunen: Was von solchen neuen Impulsen umsetzbar ist, ist doch Eure eigentliche Kernkompetenz. Dafür werdet ihr bezahlt: Impulse zeitgemäß zu bewerten und umzusetzen, Wege zu finden wie Mensch und Stadt eine lange, glückliche Beziehung eingehen und pflegen.


Wenn der Puls der Gesellschaft so aus dem Rhythmus gerät, wie er es jetzt gerade tut, muss man zuweilen gewisse Themen auch zur absoluten Chefsache deklarieren, eines davon ist der Einfluss des wachsenden Online-Handels auf Leerstände, überfüllte Straßen und überquellende Papiercontainer und auch die Kaufkraftabwanderung der eigenen Bürger an den globalen Online-Handel. Gute 1.000 EUR pro Einwohner/Jahr habt ihr jetzt schon verloren, das sind bereits rund 1/7 der gesamten Kaufkraft, die ein Bürger hat. Wann ist der Schmerzpunkt erreicht.... bei 1.200 EUR ....oder erst bei 2.000 EUR?


Die Vielfalt in der Stadt macht eine Stadt attraktiv, davon lebt die Stadtkultur. Liebe Kommunen tut was! Wenn ihr HEUTE nichts tut, werdet ihr morgen eure eigene Rechnung zahlen, schon allein weil ihr doppelt so viel tun müsst, um die Stadt wieder attraktiv zu machen. Ich bleibe dabei: "Eure wahre Kernkompetenz ist es, die Visionen der Gesellschaft möglich zu machen, nicht Visionen zu erfinden."


Wer Lust auf einen Ideenaustausch hat oder Impulsgeber für einen Impuls-Workshop haben möchte: Einfach mit mir über LindedIn vernetzen und JETZT anfangen!



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