In der Eröffnungsrede zur digitalen Woche des Kreis Borken habe ich Herrn Professor Niehaves sehr genau zugehört. Er hat so Recht, wenn er sagt: „Digitalisierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Es ist nichts besonderes mehr, über die Digitalisierung zu diskutieren. Es ist ein absolutes Muss, und zwar jetzt, nicht morgen, nicht mit dem nächsten Förderantrag, nicht mit der nächsten Wahl, JETZT!
Professor Niehaves sagt weiterhin: „Digitalisierung lockt keinen Bürger mehr hinter dem Ofen hervor.“ Der Bürger fragt sich doch was da los ist auf dem Amt, wenn man Wochen oder gar Monate auf die Verlängerung seines Personalausweises warten muss. Ich selbst habe es z. B. mit dem Finanzamt in Mülheim erlebt, dass ich ein Fax schicken sollte. Erst nach 20 Minuten Diskussion hat die Dame vom Amt dann eingewilligt, ich könne auch die zentrale Email-Adresse nutzen, aber (O-Ton!!) ich solle bitte mit dem Edding in Großbuchstaben „EILT!“ auf die Email schreiben.
Meine Schwester, die in der Verwaltung in England im District Lancashire arbeitet, hat in der letzten Woche eine Mitteilung bekommen, dass die Verwaltung inzwischen gut digitalisiert sei und, dass die Verwaltungsgebäude in Ihrem District neu organisiert werden. Sie wird zukünftig nur noch 2 Tage in der Woche ins Büro kommen müssen, 3 Tage in der Woche könne sie ab sofort von zuhause aus arbeiten. Mit dieser Vorgehensweise können bis 20% der Verwaltungsflächen anderweitig genutzt werden. Das neue Büro wird dann ein Co-Working-Office mit flexiblen Arbeitsplätzen sein.
Ich komme nochmals zurück auf die Zitate bei der Eröffnung der digitalen Woche: „Digitalisierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe!“ – Die Digitalisierung wird unsere Arbeitswelt räumlich verändern. Genauso wie die Einführung der E-Mail in den 90ern unsere Arbeitswelt deutlich beschleunigt hat und das Smartphone heute unser Büro in eine Hosentasche steckt. Wir müssen uns auf ALLEN EBENEN mit der digitalen Transformation auseinandersetzen. Arbeitswelten, Arbeitszeiten, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Verwaltung, Bürger, Lehrer, Schüler und Eltern müssen sich der Veränderung stellen. Auch der Handel und die herkömmlichen Vertriebswege müssen sich darauf einstellen, dass die Generation Z "digital Natives" sind.
Ich komme aus der Industrie, ich habe bereits 8 Jahre in der ZOOM-Arbeitswelt verbracht. Ich kann die Hemmschwelle an vielen Stellen nachvollziehen. Doch Digitalisierung tut überhaupt nicht weh, ganz im Gegenteil: Wenn man sich einmal darauf einlässt macht es sogar Spaß…. ....oder würden Sie Ihr Smartphone wieder gegen ein herkömmliches Telefon eintauschen, oder das Internet wieder abschaffen wollen?
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